Unbequeme, aber nötige Differenzierung

"Gesten" und Ehrung von Terroristen; BaZ 8.6.12

David Kleins im Leserbrief geäusserte engagierte Meinung hat mich gefreut. Bedauerlich, aber unabwendbar ist freilich, dass seine überfällige Kritik an der weitverbreiteten tendenziös-einseitigen Darstellung und Beurteilung des Nahostkonflikts und sein couragiertes Einstehen für die Interessen Israels aus aktuellem Anlass mit einer Rüge an die Adresse des neuen deutschen Bundespräsidenten verbunden ist. Also ausgerechnet gegen den klugen, nachdenklichen und sprachsensiblen Joachim Gauck, der es auf diplomatischem Parkett nicht einfach hat, wenn er zum Beispiel die platte Äusserung seines Vorgängers im Bundespräsidentenamt, Christian Wulff, der Islam gehöre zu Deutschland, intellektuell sorgfältig hinterfragt.

David Kleins Vorwürfe und Klagen sind aber grundsätzlich sehr berechtigt und notwendig; unter anderem relativieren sie die ideologisch gefärbten Texte des BaZ-Kolumnisten Daniel Vischer zu diesem Thema. Als Präsident der Gesellschaft Schweiz-Palästina schreibt Vischer als Interessenvertreter beharrlich gegen israelische Interessen.

Felix Feigenwinter, Basel

 

(Dieser Leserbrief erschien in der "Basler Zeitung" vom  12.6.12)